Guten Abend, liebe Leserinnen und Leser,
herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Newsletters “Usedom - mehr als Sonne & Sand”.
Auch in der zweiten Woche des neuen Jahres ist die Corona-Pandemie das bestimmende Thema auf und um Usedom. Der verhängte scharfe Lockdown und dessen bereits angekündigte Verlängerung über den 31. Januar hinaus lässt die davon betroffene einheimische Wirtschaft zusehends verzweifeln. Den Bansiner Tropenzoo zum Beispiel bringt die anhaltende Schließung inzwischen in arge Existenznot. Schon seit dem 2. November ist Deutschlands kleinster Zoo mittlerweile geschlossen. Die Betriebskosten laufen jedoch munter weiter und gefüttert werden müssen die Tiere auch, wenn kein Besucher kommt.
Mit einer Plakataktion machten am vergangenen Montag lokale Einzelhändler auf ihre prekäre wirtschaftliche Lage aufmerksam. Friseurmeisterin Bianca Orpel aus Zinnowitz kündigte in ihrer Verzweiflung zwischenzeitlich sogar an, trotz des Lockdowns am Montag ihren Salon zu öffnen. Getreu dem Motto: “Ich habe nichts mehr zu verlieren.” Die Handwerksmeisterin, die von ihrem Vorhaben später Abstand nahm, erinnerte an das nach dem ersten Lockdown von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn abgegebene Versprechen, wonach während der Pandemie unter anderem Friseure nicht noch einmal geschlossen würden. Um Bianca Orpel zu unterstützen, erwarb Stefan Weigler als Vertreter des Wolgaster Rudervereins, Kooperationspartner der OZ-Weinachtsaktion 2020, zu Wochenbeginn bei ihr 80 Gutscheine im Wert von 25 Euro. Der Wolgaster begann auch sofort, die Gutscheine im Ort zu verteilen. Auch viele Einzelhändler der Region klagen unisono: “Die Läden werden sterben, die Innenstädte veröden.”
Unterdessen können seit Montag die Abschlussjahrgänge der 10., 12. und Berufsschulklassen in MV wieder die Schule besuchen. Wir hospitierten am Wolgaster Runge-Gymnasium im Mathe-Grundkurs Klasse 12 und erlebten einen ungewöhnlichen Unterricht unter Corona-Bedingungen. Schulleiter und Mathematiklehrer Karl-Uwe Roggow überzeugte unter anderem mit besonderem Körpereinsatz für seine Abiturienten.
Aber es gibt auch Hoffnungsvolles zu vermelden: Die Kantinen schlagen sich wacker, sind weiter insbesondere für Kitas, Schulen und Senioren da. Die Gemeinde Kröslin hat damit begonnen, den Freester Strand neu zu gestalten und die Wolgaster Wohnungswirtschafts GmbH (WoWi) will in den kommenden Jahren im Interesse ihrer alternden Mieterschaft insgesamt 250 Wohnungen barrierefrei bzw. -arm herrichten. Gesamtkosten: Etwa 16 Millionen Euro.
Ich wünsche Ihnen viel Spannung und Spaß beim Lesen.Tschüss bis zum nächsten Freitag, wenn die Zinnowitzer Lokalredaktion der OSTSEE-ZEITUNG wieder über die wichtigsten Ereignisse auf der Insel Usedom, in Wolgast und im Umland informiert.
Einen schönen Abend und ein erholsames Wochenende,
Redakteur der OZ-Lokalredaktion Zinnowitz